Bayern – Nachdem in der vergangenen Saison 13 Teams aufgeteilt in zwei Staffeln a 6 bzw. 7 Teams an der Bayernliga teilnahmen, erstreckt sich das Teilnehmerfeld in dieser Saison auf 16 Teams.
Nach acht Spieltagen könnte das Tabellenbild am oberen und unteren Ende der beiden Staffeln kaum unterschiedlicher sein. Während sich in der Nord-Staffel kein Team absetzen kann und zwischen Platz eins und Platz fünf nur zwei Punkte liegen, führt der HT München die Süd-Staffel ungeschlagen mit vier Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger an.
Daher zunächst der detaillierte Blick auf den Norden. An der Spitze stehen die beiden Zweitvertretungen der Zweitligisten Wölfe Würzburg (SG DJK Rimpar II) und HSC 2000 Coburg mit 11:5 und 10:6 Zählern. Der HSC stellt mit 253 Toren die mit Abstand beste Offensive der Liga – 13 Treffer vor Platz zwei in dieser Kategorie – und der DJK mit 207 Gegentreffern die geteilt beste Defensive der Liga. Nur die SG Regensburg (207), die aktuell mit 9:7 Punkten den 5. Platz belegt, und der viertplatzierte TSV 2000 Rothenburg (10:6 Punkte/209 Gegentore) können in dieser Statistik mit den Wölfen mithalten.
Der TSV 2000 und die SGR trafen am vergangenen Wochenende in der Regensburger Kerchensteiner-Halle aufeinander und unterstrichen die Ausgeglichenheit der Staffel. Durch das 29:30 konnten die Gäste in der Tabelle wieder an Regensburg vorbeiziehen. Dementsprechend geknickt war die Stimmung in der Heim-Kabine: „In der Kabine gab es nur hängende Köpfe“, so Trainer Kai-Uwe Pekrul, „aber keine Vorwürfe.“ Den Punkten lange nachzutrauern ist auch gar nicht möglich, schließlich geht es für die Domstädter am kommenden Wochenende zum HSC 2000 Coburg II.
Auf Platz drei der Staffel liegt unterdessen der HSC Bad Neustadt mit 10:6 Punkten. Der HSC stellt mit Adrian Wöhler den aktuell besten Torschützen der Liga. Der 35-Jährige, der vor der Saison vom Zweitligisten ThSV Eisenach an die Saale wechselte, hat bisher 64 Tore (8 pro Spiel) erzielt.
Das Trio auf den Plätzen sechs bis acht hat bereits einen ordentlichen Rückstand auf die Top-6. Zwar hat der TSV Roßtal nur drei Pluspunkte weniger auf dem Konto als die SG Regensburg, jedoch bestritt der TSV bereits neun Spiele und hat daher fünf Minuspunkte Rückstand auf den fünften Platz. Hinter Roßtal liegt der TV 1861 Erlangen-Bruck mit 5:11 Zählern nach acht Spielen. Die rote Laterne hat der TSV Lohr mit 5:13 Punkten nach neun Spielen inne.
Beim TSV Lohr zeigt sich, was mit einem Team passiert, dass in einen Negativstrudel gerät. Sowohl im Hin- als auch im Rückspiel letzte Woche Dienstag war man nah dran gegen den HSC Bad Neustadt etwas Zählbares mitzunehmen. Am Ende stehen zwei 25:26-Niederlagen auf der Ergebnisliste. Besonders bitter ist dies für den Ex-HSCler in Diensten des TSV Franziskus Gerr: „Wir waren nicht kaltschnäuzig genug“, sagte er und dachte an die Phase eine Viertelstunde vor Schluss zurück, in der sein Team mit 22:20 führte. Gerr bekannte, dass die Niederlage schmerze, aber: „Mir tut jede Niederlage gleich weh, egal ob gegen den HSC oder Roßtal. Wir müssen jetzt als Mannschaft noch enger zusammenrücken. Irgendwann kommen die Ergebnisse.“
HT München noch ungeschlagen
Etwas deutlicher ist das Tabellenbild in der Südstaffel. Der HT München steht nach acht Spieltagen mit einer weißen Weste und 16:0 Punkten an der Spitze des Klassements. Am vergangenen Wochenende fuhr das Team von Trainer Johannes „Danger“ Borschel einen standesgemäßen 35:26-Erfolg gegen den Vorletzten TSV Haunstetten ein. Zwar benötigte sein Team eine knappe Viertelstunde, um in die Partie zu finden, war von da an aber nicht mehr aufzuhalten.
„Wir haben uns vorgenommen, mit Blick auf die Weiterentwicklung defensiv kompakter zu stehen. Das hat die Mannschaft auch komplett umgesetzt. Fünf Gegentore nach zwölf Minuten ist gut“, sagte Borschel nach dem Spiel.
Da mit dem VfL Günzburg der direkte HT-Verfolger eine 25:27-Niederlage beim TSV Allach (Platz 4 / 10:6 Punkte) hinnehmen musste, wächst der Abstand an der Spitze auf vier Punkte an.
Zwischen Günzburg und Allach rangiert die TG Landshut auf dem dritten Platz. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge, fand die TGL mit einem knappen 26:25 gegen den SV Anzing wieder zurück in die Spur und hat nun 10:6 Punkte auf dem Konto.
Während der TSV Ismaning mit drei Punkten Rückstand auf Platz 4 und ebenso drei Punkten Vorsprung auf Platz 6 im Mittelfeld der Tabelle steht, liegen der SV Anzing und der TSV Haunstetten mit je 4:12 Punkten auf den Plätzen 6 und 7. Einzig der TSV Friedberg konnte bis dato noch kein Spiel gewinnen. Dementsprechend liegt der TSV mit 1:15 Punkten auf dem letzten Platz.
Während der unangefochtene Spitzenreiter auch die mit Abstand beste Offensive der Liga vorzuweisen hat (286 Tore / 35,75 pro Spiel), stellt das Schlusslicht die mit Abstand schlechteste Defensive der Staffel. 253 Gegentore nach acht Spielen bedeuten einen Schnitt von 31,6 Gegentoren pro Partie.
Einen absoluten Leckerbissen gibt es am kommenden Wochenende, wenn die beiden Top-Teams der Staffel aufeinandertreffen. Am Samstag, 12. November, ist der HT München zu Gast beim VfL Günzburg. Anwurf ist um 19:30 Uhr. Das Hinspiel gewann der ungeschlagene Spitzenreiter mit 30:28 in eigener Halle.
Autor: Tim Dettmar
Fotoquelle: Walter Slavik (HT München)